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Keine Lust auf "Wilde Kerle", "Das magische Baumhaus" und "Fuchsalarm"?

Antolin bietet der Lehrkraft - vor allem im Deutschunterricht – eine Vielzahl von Möglichkeiten, auch leseunwillige oder leseschwache Schüler/innen für Bücher zu begeistern und zum Lesen zu motivieren.
Nicht alle Schüler/innen reagieren mit Begeisterung auf die Ankündigung: "Antolin-Lesestunde!“. Sie teilen die "Freude am Lesen“ nicht. Wenn das äußere Umfeld stimmt – also eine stattliche, attraktive Auswahl an Büchern im Klassenraum, ausreichend Computerplätze mit Internetanschluss und eine für das Lesen aufgeschlossene Lehrkraft vorhanden sind – dann liegt die mangelnde Lesemotivation wohl daran, dass das Lesen für diese Schüler/innen noch zu viel Anstrengung bedeutet und die Erlebnisse im Zusammenhang mit dem Buch in der Vergangenheit eher negativ geprägt waren.
In diesem Falle ist die Lehrkraft gefordert:
  1. Die Lehrkraft zieht sich mit dem leseunlustigen (= wohl leseschwachen) Kind in eine "Ecke“ des Klassenzimmers zurück und liest mit ihm flüsternd. Vorlesend, mitlesend, zuhörend, über die Geschichte sprechend – alles schön im Wechsel.

  2. Der/die leseschwache Schüler/in erhält am Computer Hilfe von einem/einer lesestarken Schüler/in, der/die das betreffende Buch schon kennt. Gemeinsam erarbeiten sie also den Fragensatz.

  3. Die Lehrkraft druckt den Fragensatz des betreffenden Buches komplett aus, schneidet die Antwortmarkierungen weg und gibt den Fragensatz dem/der leseschwachen Schüler/in. Diese/-r hat dann die Chance, den Fragensatz für sich in aller Ruhe zunächst schriftlich zu bearbeiten. Hierbei kann notfalls bei der Lehrkraft oder bei Mitschülern/Mitschülerinnen nachgefragt werden. Anschließend versucht der/die Schüler/in den Fragensatz am Computer zu bearbeiten – z.B. auch in Partnerarbeit.

  4. Antolin ermöglicht es der Lehrkraft, von den Kindern bearbeitete Fragensätze zu löschen, sodass das Buchquiz erneut beantwortet werden kann. So kann die Lehrkraft – gerade bei schwachen Lesern/Leserinnen pädagogisch auf diese Kinder einwirken. Entscheidend ist am Ende der Erfolg, den ein Kind in sich verspürt, nicht die Punktezahl.

  5. Steckt ein Kind mitten in einem dicken Buch und hat zwischendurch die Lust hieran etwas verloren, empfiehlt es sich, diesem Kind ein kleines, einfaches, bilderreiches Buch – für zwischendurch eben! – anzubieten. So kann kurz darauf am Computer gearbeitet werden, was Abwechslung bedeutet.

  6. Wenn vorhanden, kann an der einen oder anderen Stelle auch der Einsatz einer Literaturverfilmung beim Weiterlesen und Verstehen von schwierigeren Handlungen helfen.

  7. Hilfreich ist, immer zwei, drei sehr leichte, großformatige, bilderreiche Bücher zur Hand zu haben. Wenn dann ein/-e Schüler/in tatsächlich einmal nichts Passendes in der Bücherkiste findet, kann eines dieser Bücher empfohlen werden, bis die "Leseblockade" wieder vorüber ist.

  8. Wichtig ist, dass sich in den Klassen-Lesekisten auch Bücher befinden, die zwei, drei Jahre unterhalb der aktuellen Klassenstufe liegen; außerdem immer einige interessante Sachbücher. Die Schüler/innen sollten auch Gelegenheit erhalten, einfach zur Erholung und zum Spaß in Büchern zu „blättern“.

  9. Es empfiehlt sich auch, immer wieder einmal auf das bisher Erreichte zu verweisen – und gemeinsam mit dem/der einzelnen Schüler/in die ausgedruckte Leseliste anzusehen und Anerkennung auszusprechen.

  10. In Antolin gibt es die Kategorie "Bücher ohne Text“ - in der Regel wunderschöne Bilder-Geschichten (z.B.: "Strandgut“, Carlsen 2007). Hierzu kann der Arbeitsauftrag erteilt werden, sich die Geschichte allein oder in Partnergruppe anzusehen und anschließend den Fragensatz zu bearbeiten (in Einzel- oder Partnerarbeit). Meist entgeht hierbei den Schüler/innen, dass das Bearbeiten des Fragensatzes auch eine Lese-Übung ist. Dieses kleine Erfolgserlebnis rund um ein Buch trägt dazu bei, dass sich diese Schüler/innen dann an ein weiteres Buch herantrauen.

  11. Es kann auch sein, dass ein Kind im Übereifer ein zu schwieriges Buch ausgewählt hat – dann sollte die Lehrkraft auf jeden Fall ein einfacheres empfehlen.

  12. Eine schöne Art der Belohnung ist es auch, der ganzen Klasse oder einzelnen Schüler/innen ästhetisch bezaubernde, geistig anregende Bücher vorzulesen oder auch mit den Kindern diskutierend vorzustellen. Anschließend brauchen die Schüler/innen nur noch den Fragensatz zu beantworten und sich ihre Punkte zu holen.
Diese schwierigen Situationen verlangen viel Kreativität, Geduld und Kraft von der Lehrkraft. Jeder Fall ist anders, auf jeden ist individuell zu reagieren. Und es gelingt nicht immer, ein Kind zu einem/einer Vielleser/in zu formen. Aber man darf sicher sein, dass es für die Schüler/innen immer ein Erlebnis darstellt, wenn sie die Schönheit von Geschichten, die Anziehungskraft von Büchern erspüren. Oder auch nur einen Hauch von dem bunten, vielfältigen Leben erahnen, das in Büchern steckt. hof
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