München (dpa) - Zum Jubeln war Manfred Genditzki nicht zumute. "14 Jahre sind weg", sagte er am Freitag. In dieser Zeit wurden seine Kinder immer größer. Er wurde sogar Opa, aber Manfred Genditzki war nicht dabei. Er saß im Gefängnis - und zwar zu Unrecht! Das urteilte jetzt ein Gericht.

Vor vielen Jahren hatte ein anderes Gericht Manfred Genditzki zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Das Gericht sah es als bewiesen an, dass der Mann eine Frau in einem Seniorenheim ermordet hatte. In dem Heim hatte er als Hausmeister gearbeitet. Nun aber zeigten neue Gutachten: Der Tod der Frau war ein Unfall.

Die Richterin sagte: Es tue ihr leid, dass Manfred Genditzki damals mitten aus seinem normalen Leben gerissen worden sei. Außerdem entschuldigte sie sich für die Fehler, die bei den Ermittlungen passiert waren. Für seine Zeit im Gefängnis steht dem 63-Jährigen nun Geld als Entschädigung zu. Die verpasste Zeit kann ihm niemand zurückgeben.