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Minister behält sein Amt nach schlimmen Vorwürfen

Von: dpa

Meldung vom 04.09.2023

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München (dpa) - Den Politiker Hubert Aiwanger kannten bisher vor allem Menschen im Bundesland Bayern. Seit einigen Tagen aber reden in ganz Deutschland Leute über ihn. Der Grund: Es wurde bekannt, dass Hubert Aiwanger als Jugendlicher an einer sehr schlimmen Sache beteiligt war. Hier erfährst du, was passiert ist und warum er trotzdem weiter Minister in der Regierung von Bayern bleiben darf.

Als Jugendlicher wurde er mit einem Flugblatt in seiner Schultasche erwischt. Darauf standen unglaublich gemeine Sachen über Juden. Das sind Menschen, die zum jüdischen Glauben oder zum jüdischen Volk gehören. Der Text machte sich unter anderem darüber lustig, dass Millionen Juden von Deutschen umgebracht worden waren in der Zeit des Nationalsozialismus (1933 bis 1945). Diese Art von Feindschaft gegenüber jüdischen Menschen wird auch Antisemitismus genannt. Erst hieß es, das Flugblatt stamme von Hubert Aiwanger. Später sagte dessen Bruder, er habe es geschrieben. Der Politiker will das Flugblatt damals nur transportiert haben.

Einige Tage nachdem das Flugblatt bekannt wurde, entschuldigte sich Hubert Aiwanger. Er sagte: "Das Flugblatt war scheußlich, das ist nicht wegzudiskutieren." Er habe in seiner Jugend Mist gebaut. Zugleich beschwerte er sich, die Kritik an ihm sei Politik, um ihm zu schaden. Denn in Bayern wählen die Menschen in ein paar Wochen eine neue Regierung. Hubert Aiwanger möchte dann wieder dabei sein.

Am Sonntag wurde klar: Hubert Aiwanger von der Partei Freie Wähler darf Minister bleiben. Das hat der bayerische Regierungschef Markus Söder von der Partei CSU so entschieden. CSU und Freie Wähler bilden gemeinsam die Regierung. Sie wollen weiter zusammenarbeiten, wenn sie bei der Wahl genug Stimmen bekommen.

Markus Söder sagte: Er habe lange mit Hubert Aiwanger über die schlimmen Vorwürfe gesprochen. Der habe aber versichert, dass er das Flugblatt nicht selbst geschrieben habe und sich entschuldigt. Deshalb findet Markus Söder, eine Entlassung aus dem Amt sei nicht nötig. Hubert Aiwanger solle sich aber nun bemühen, damit die Menschen wieder Vertrauen zu ihm haben können.
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